Die Inflation könnte in absehbarer Zeit ihren Gipfel erreichen, meint Norbert Frey, Leiter Fondsmanagement der Fürst Fugger Privatbank. Und das sei dann ein "gutes Signal für Wachstumsanleger". Frey ist überzeugt: "Sobald die Inflation ihren Höhepunkt überschritten hat, ist die Zeit der Wachstumstitel gekommen." Aus seiner Sicht sind vor allem Unternehmen interessant, die das Zeug dazu haben, ihre Erträge in der nächsten Phase des Aktienzyklus deutlich zu steigern.

Seit Jahresbeginn haben sich Wachstumstitel erheblich schlechter entwickelt als Substanztitel. Dennoch spricht viel für die Renaissance der Wachstumstitel, meint Frey. Er geht davon aus, dass der Kapitalabzug aus dem Segment weitgehend abgeschlossen ist. Zudem hätten die Kapitalmärkte eine moderate Rezession längst eingepreist.

Wenig Spielraum für Zentralbanken 
Der Anlageexperte ist optimistisch: Die Bilanzen vieler Unternehmen seien stark, es gebe kaum systemische Risiken, und die US-Notenbank werde versuchen, eine tiefe Rezession zu verhindern. Zwar würden die Zentralbanken derzeit lieber keine allzu straffe Geldpolitik verfolgen, jedoch lässt ihnen der enorme Inflationsdruck nur wenig Spielraum.

Sobald die Inflation ihren Höhepunkt überschritten hat, werde das auch den Druck von den Notenbankern nehmen, die Zinsen weiter zu erhöhen. Was wiederum ein positives Signal für die zinssensiblen Wachstumstitel sei, so Frey. "Der Prozess der Anpassung kann sich noch weit ins erste Halbjahr erstrecken, dann dürften jedoch die Wachstumstitel das Gröbste hinter sich haben", sagt der Aktienstratege. (fp)