Wie erwartet hat die US-Notenbank die Leitzinsen nach ihrer Mai-Sitzung nicht erhöht. Die Möglichkeit für eine Zinserhöhung im Juni ließ sie sich jedoch offen, sagt Lee Ferridge, Leiter der Abteilung Multi-Asset-Strategy für Nordamerika bei State Street Global Markets.

"Entscheidend wird sein, wie sich die Wirtschaftsdaten der USA in den kommenden Wochen entwickeln werden", sagt Ferridge. Darüber hinaus werde das FOMC auch genau beobachten, wie sich in Washington die Verhandlungen zu den Steuersenkungsplänen der neuen Regierung entwickeln werden. "Sollten die Wirtschaftsdaten stabil bleiben oder sich verbessern und die Möglichkeit einer Steuersenkungsvereinbarung im Spätsommer bestehen bleiben, dann wird am Markt voraussichtlich eine Zinserhöhung im Juni eingepreist werden", so Ferridge.

Eine Zinsanhebung im Juni wäre die zweite von drei Leitzinserhöhungen, die die Fed für das Jahr 2017 angekündigt hat. Sollte sie tatsächlich im kommenden Monat stattfinden, käme sie allerdings "inmitten einer vollgepackten politischen Agenda in Europa und im Anschluss an die Verhandlungen über die erwarteten Steuersenkungen in den USA", sagt Antoine Lesné, Leiter SPDR ETF-Strategy EMEA bei State Street Global Advisors. Deshalb sei es möglicherweise zu früh, von einer Leitzinserhöhung im Juni auszugehen. (fp)