Schwellenländeraktien haben die Talsohle durchschritten und bieten ein ausgewogeneres Risikoprofil als Titel aus den USA und Europa, sagt Nick Price, Fondsmanager bei der Investmentgesellschaft Fidelity. Mittlerweile seien die Bewertungen attraktiv: "Gemessen am Kurs-Buchwert-Verhältnis werden Schwellenländeraktien so tief gehandelt wie seit zehn Jahren nicht mehr und gegenüber Aktien aus dem Rest der Welt mit einem Abschlag von 30 Prozent." Einen weiteren deutlichen Rückgang hält Price, Fondsmanager des Fidelity Emerging Europe, Middle East and Africa (EMEA) Fund, für unwahrscheinlich.

Die Kurse von Schwellenländeraktien befinden sich seit Jahresbeginn im Aufwärtstrend. "Dabei haben wir es weitgehend mit einer stimmungsgetriebenen Rally zu tun", sagt Price. Fundamentaldaten ignorierten viele Anleger derzeit und bevorzugten neben Rohstoffaktien auch solche, die im Mittelpunkt aktueller politischer Debatten stehen.

Roh- und Werkstoffaktien weiterhin nicht vielversprechend
Allerdings sollten Anleger bei der Auswahl von Titeln aus Emerging Markets vorsichtig sein, warnt der Emerging-Markets-Experte. Das gelte insbesondere für Roh- und Werkstofftitel, deren Kurse zuletzt am stärksten zugelegt haben. Ein Beispiel sei das brasilianische Mineralölunternehmen Petrobras, sagt Price: "Die Aktie hat sich von ihrem Tiefstand mehr als verdoppelt, ohne dass sich die Fundamentaldaten gebessert hätten. Petrobras weist Verbindlichkeiten von 110 Milliarden US-Dollar aus, die den Aktienwert mit der Zeit aushöhlen werden." Insgesamt seien die Anlagechancen in der Energiebranche wenig vielversprechend. (fp)