Goldminenaktien sind derzeit sehr günstig, und der Goldpreis hat seine Talsohle durchschritten. Mit diesen beiden Statements begann Starmanager John Hathaway am 17. Juli eine Telefonkonferenz über die Entwicklung und die Situation des Goldminenaktienfonds Falcon Gold Equity Strategies sowie dessen jüngeren UCITS-Pendants, den Falcon Gold Equity UCITS Fund, die er zusammen mit Douglas Groh managt.

Der 72-Jährige wiederholte und bekräftige dabei seine positive Sicht des Goldminensektors, die er bereits vor drei Monaten geäußert hat (FONDS professionell ONLINE berichtete). Die Performance des Falcon Gold Equity UCITS Fonds bestätigt dies: Der Fonds hat in seiner Euro-Variante seit Jahresbeginn um über 36 Prozent zugelegt.

Minenbranche stoppt Abwärtstrend
Wie Hathaway weiter ausführte, habe die negative Entwicklung der Aktien ihren Schlusspunkt erreicht. "Die Minenbranche hat ihre Abwärtsbewegung gestoppt,sodass der Ausblick für die Papiere nun wieder klar positiv ist", sagte Hathaway in der knapp gehaltenen Konferenz. Diese Einschätzung teilt übrigens auch Starinvestor George Soros, der sich vor kurzem weiter mit Goldminenaktien eingedeckt hat. Der Aufschwung zeige sich auch in positiven Mittelzuflüssen, sagte Hathaway. "Die Fonds, eingeschlossen ETFs, sehen nach zwei Jahren, in denen Anleger Gelder abgezogen haben, wieder Neuinvestitionen."

Der Grund für diese Entwicklung sei, dass die Minenkonzerne ihre Hausaufgaben gemacht hätten. Nach diversen Änderungen des Managements und erfolgreichen Kosteneinsparungen würden die Unternehmen nun wieder profitabel arbeiten, fasste Hathaway die Lage und die Ursachen für diese Entwicklung zusammen und fügte hinzu: "Wir sehen bei den Firmen wieder positive Cash-Flows." Insgesamt glaubt der Branchen-Veteran daher, dass die Goldminenaktien den Goldpreis outperformen werden.

"Wer daran glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann"
Der Branchenoptimismus werde auch dadurch weiter befeuert, dass sich der Goldpreis offenbar stabilisiert habe und sich wieder nach oben orientieren werde. "Die Gründe für Goldkäufe haben sich ja nicht geändert", so Hathaway weiter. "Die expansive Geldpolitik der Notenbanken sorgen wie bislang dafür, dass Anlagen in physisches Gold für viele Personen Sinn machen." Der Manager machte zudem auf ein weiteres positives Signal für einen steigenden Goldpreis aufmerksam: "Nach dem letzten Treffen des für die Geldpolitik zuständigen Offenmarktausschusses der Federal Reserve im Juni ist der Goldpreis zum ersten Mal seit elf Monaten nicht gesunken, sondern gestiegen", so Hathaway.

Auch der makroökonomischen Entwicklung in Form von steigenden Zinsen sieht der Fondsmanager gelassen entgegen. Sowohl steigende wie auch weiterhin niedrige Zinsen seien positiv für Gold: "Niedrige bzw. sogar negative Zinsen haben immer dafür gesorgt, dass Anleger verstärkt in Gold investiert haben", führt er aus. "Aber auch steigende Zinsen aufgrund einer höheren Inflation haben sich immer positiv auf die Nachfrage nach Gold und somit den Goldpreis ausgewirkt."

Einzig ein – allerdings seiner Aussage nach unrealistisches – Szenario beunruhigt ihn: Wenn die Wirtschaft real um jährlich drei bis vier Prozent wachse, würden sich Anleger verstärkt anderen Assets zuwenden, sodass die Nachfrage nach Gold darunter leiden werde. "Aber wer daran glaubt, glaubt auch an den Weihnachtsmann", kommentiert er diese Aussichten. (jb)