Seit Mai 2014 ist Narendra Modi indischer Premierminister. In seiner bisherigen Amtszeit hat er beeindruckende Reformen angestoßen, sagt Michael Hasenstab, Star-Fondsmanager von Franklin Templeton. Vor Modis Amtsantritt, im Jahr 2013, war Indiens Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 5,5 Prozent gewachsen. Im Jahr 2015 legte es um 7,5 Prozent zu, im Jahr 2016 dann sogar um acht Prozent. "Mit dieser Wachstumsrate liegt das Land unter den größten Volkswirtschaften der Welt an der Spitze", sagt Hasenstab, Chef-Navigator des Flaggschiffs Templeton Global Bond sowie des Templeton Global Total Return

Im laufenden Jahr dürfte die indische Wirtschaft voraussichtlich nur um 7,1 Prozent zulegen. Einige Reformen drücken vorübergehend auf das Wachstum, erklärt der Templeton-Manager. Nun müsse sich zeigen, ob Modi die Art dauerhafter Reformen durchsetzen könne, die das Land benötige und ob sich dadurch das wirtschaftliche Potenzial Indiens verbessere. "Unserer Einschätzung nach ist das durchaus möglich", sagt Hasenstab. Neue Konkursgesetze und Steuern sowie die riskante Bargeldreform betrachtet er als wichtige Fortschritte.

Inflation massiv gesunken
Auch makroökonomisch hat Modi das Land vorangebracht. Die indische Notenbank betreibt unter seiner Ägide eine verantwortungsvolle Geld- und Fiskalpolitik, sagt Hasenstab. So ist es der Bank gelungen, die Inflation von mehr als zehn Prozent im Jahr 2013 auf unter zwei Prozent im laufenden Jahr zu drücken. Auch Indiens Leistungsbilanz hat sich deutlich verbessert. "Alles in allem zeichnet sich für Indien ein relativ solides makroökonomisches Bild ab", sagt der Templeton-Manager. (fp)