Der Beginn der asiatischen Finanzkrise hat sich dieses Jahr im Mai zum 20. Mal gejährt. Länder wie Indonesien, Südkorea, Thailand und Malaysia wurden damals unter anderem von der massiven Abwertung ihrer Währungen schwer in Mitleidenschaft gezogen. "Seitdem spielen die Lehren aus dieser Krise bei der Umgestaltung der Schwellenländer insbesondere in Asien eine wesentliche Rolle", sagt Michael Hasenstab, Star-Fondsmanager von Franklin Templeton und Navigator des 40 Milliarden Dollar schweren Flaggschiffs Templeton Global Bond sowie des Templeton Global Total Return. "Einige Länder arbeiten seit mittlerweile zwei Jahrzehnten hart daran, ihre Widerstandskraft gegenüber externen Schocks zu erhöhen."

Mehrere asiatische Länder haben über die Jahre ihre Devisenpolster verstärkt. "Zudem haben sie bei ihren Leistungsbilanzen einen Überschuss oder nahezu ein Gleichgewicht erreicht", erklärt der Fondsmanager. Sie haben ihre Staatshaushalte saniert und ihre Verbindlichkeiten in US-Dollar abgebaut, indem sie einheimische Finanzierungsquellen genutzt haben. "Mittlerweile gibt es eine Gruppe von Schwellenländern, deren Wachstum stärker und deren Leistungsbilanzen gesünder sind als in vielen Industrieländern", so Hasenstab.

Einheimische Anleger als Stabilitätsanker
Einer der wichtigsten Schritte war die Erweiterung der inländischen Finanzmärkte. "In der Vergangenheit fehlte es oft an einer starken Anlegerbasis im Inland, sodass die Auswirkungen von Finanzvolatilität oft noch verstärkt wurden", erklärt Hasenstab. Mittlerweile sind heimische institutionelle Investoren an vielen Märkten deutlich präsenter. "Sie wirken häufig als stabilisierende Kraft, wenn die Kurse von Vermögenswerten einbrechen, indem, sie einspringen und Vermögenswerte kaufen, wenn ausländische Anleger daraus fliehen." (fp)