An den Aktienmärkten sieht es nicht gerade rosig aus. "Der desaströse Oktober hat gezeigt, dass die Märkte zutiefst verunsichert sind", sagt Star-Fondsmanager Frank Fischer. Die Gewinnwarnungen mehren sich, Aktien werden in diesem Fall sofort mit hohen Abschlägen bestraft. Auch ein verhaltener Ausblick zieht sofort eine Verkaufswelle nach sich. "Wir hatten die Börsenschwäche zwar schon länger vermutet. Dass sie sich dann aber so vehement in den Kursen niederschlägt, war auch für uns überraschend", räumt Fischer ein.

Der Chef von Shareholder Value Management geht davon aus, dass der Bärenmarkt mindestens ein bis anderthalb Jahre andauert. "Dabei wird die Volatilität hoch bleiben, was auch wieder gute Chancen zum Einstieg bei einzelnen Titeln bieten kann", erklärt er.

Fischer will zwar seinen Portfoliowerten treu bleiben, seine Depotzusammensetzung aber defensiver ausrichten. "Mittelfristig gilt unserer Meinung nach nicht mehr das Motto 'Buy the dip', sondern eher die Parole 'Sell the rally'", sagt er. Das käme einem Paradigmenwechsel an den Börsen gleich.

Die Belastungen werden nicht weniger
Fischer sieht eine substanzielle Wahrscheinlichkeit, dass die USA im kommenden Jahr in eine Rezession rutschen. Die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe ist auf ein Sechsmonatstief gefallen. Die US-Notenbank wird die Leitzinsen wohl trotzdem weiter anheben, unterstützt von den jüngsten US-Arbeitsmarktzahlen, was den Aktienmarkt belasten dürfte. In Europa sorgen die Unsicherheit rund um den Brexit und der Haushaltsstreit zwischen Italien und der EU für Unsicherheit. Beides dürfte die Aktienkurse mittelfristig weiter unter Druck setzen. (fp)