Viel Regen, starker Wind und wenig Sonne: So durchwachsen dieser Sommer für Badenixen und Sonnenanbeter bisher ist, so positiv ist er aus Sicht österreichischer Verwaltungsgesellschaften. Denn ausgerechnet die "Flaute-Monate" Juni und Juli könnten einen positiven Wendepunkt dieses Fondsjahres markieren. In beiden Monaten zusammen sammelten Erste Asset Management, Raiffeisen Capital Management & Co. rund 380 Millionen Euro netto ein. Das geht aus den Statistiken des Branchenverbandes VÖIG hervor.

Im ersten Halbjahr hatten Anleger rund 1,5 Milliarden Euro aus inländischen Wertpapierfonds abgezogen. Für Heinz Bednar, Chef der Erste Asset Management und Präsident der VÖIG, waren marktbezogene Anlässe und die Abstimmung der Briten über einen Austritt aus der Europäischen Union ausschlaggebend für die Absatzschwäche. Nach den jüngsten Ergebnissen ist vermutlich auch bei ihm die Hoffnung auf einen Turnaround groß.

Die Detailanalyse zeigt jedoch, dass sich der Positivtrend noch nicht auf breiter Basis durchgesetzt hat. Im Juli gehen die Nettomittelzuflüsse ausschließlich auf das Konto von Großanlegern. Aus Publikumsfonds wurden hingegen weiterhin Mittel abgezogen. Ein Blick auf die verschiedenen Fondskategorien zeigt ein ähnliches Bild wie schon im gesamten Jahresverlauf: Mischfonds bleiben stark nachgefragt, Anteile an Aktien- und vor allem Anleihenfonds werden abgestoßen.

In österreichischen Fonds stecken mehr als 165 Milliarden Euro
Erfreulich ist der kräftige Anstieg des verwalteten Fondsvolumens. Das Gesamtvolumen aller 23 Verwaltungsgesellschaften summiert sich per Monatsultimo auf rund 165,5 Milliarden Euro – ein Plus von zwei Prozent gegenüber Ende Juni. Jeweils rund 47,1 Prozent sind in Publikums- und Spezialfonds veranlagt, der Rest in Großanlegerfonds. (dw)