Sowohl in Frankreich als auch in Italien werde die Verschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2024 steigen und in den nächsten fünf Jahren weiter zunehmen, heißt es in dem am Dienstag (16.4.) in Washington veröffentlichten Weltwirtschaftsausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF). Die Prognose stellt eine deutliche Wende von einem Abwärts- zu einem Aufwärtstrend dar und bedeutet eine Änderung der Perspektiven gegenüber Oktober, als der Fonds davon ausging, dass die Schuldenquoten beider Länder zumindest anfänglich annähernd stabil bleiben würden.

Die Neubewertung könnte dazu führen, dass zwei der größten Schuldner der Eurozone von den Anlegern genauer unter die Lupe genommen werden, nachdem der Renditeaufschlag italienischer Anleihen gegenüber deutschen Papieren auf ein Zweijahrestief gefallen ist.

Die Schuldenquote Frankreichs wird laut IWF-Prognose in diesem Jahr um einen Prozentpunkt steigen und 2029 bei 115,2 Prozent liegen. Italiens Quote wird 2025 wieder über 140 Prozent steigen und 2029 144,9 Prozent erreichen.

"Umfang der fiskalischen Anpassungen in vielen Fällen beträchtlich"
"Eine erneute Konzentration auf die Haushaltskonsolidierung ist angebracht, um den fiskalischen Spielraum für künftige Schocks wiederherzustellen und den Anstieg der Staatsverschuldung einzudämmen", so der IWF. Keines der beiden Länder wurde namentlich genannt. Sie wurden aber in einer begleitenden Grafik der wichtigsten Volkswirtschaften dargestellt. "Der Umfang der fiskalischen Anpassungen, die erforderlich sind, um die Tragfähigkeit der Staatsverschuldung zu gewährleisten, ist in vielen Fällen beträchtlich."

Die Prognosen des IWF zu den öffentlichen Finanzen konzentrieren sich auf die G7-Länder. Sie zeigen, dass die Schuldenquoten in Großbritannien und den USA steigen, während sie in Kanada, Deutschland und Japan sinken dürften. (mb/Bloomberg)