Der Fondsanbieter Spängler IQAM geht für dieses und nächstes Jahr weiterhin von moderatem Wachstum aus, warnt aber vor verschiedenen Risikoszenarien für Investoren: So könnte ein "Brexit-Schock" einen unerwartet scharfen Rückgang des globalen Wirtschaftswachstums zur Folge haben, sagt Thomas Steinberger, CIO und Geschäftsführer von Spängler IQAM.

"Sollten sich die Ansteckungseffekte der Realwirtschaft als so stark erweisen, erwarten wir deutlich negative Renditen an den Aktienmärkten und einen weiteren Rückgang der Zinssätze für Staatsanleihen bis in den negativen Bereich auch für die längsten Laufzeiten", sagt Steinberger. Auch die Rohstoffpreise würden in diesem Szenario noch einmal kräftig sinken.

Ein weiteres Risiko sei die "Eskalation" – eine dramatische Verschärfung der Konflikte in Osteuropa, dem Nahen und Mittleren Osten sowie Asien. Auch hier könnte ein wirtschaftlicher Schock die Folge sein, so Steinberger: "Wichtige Handelsrouten für Energie und andere Güter könnten negativ betroffen sein, und viele Rohstoffpreise würden sprunghaft ansteigen." In diesem Szenario wären nahezu alle Anlageklassen negativ betroffen, was eine Flucht der Anleger in krisensichere Anlagen auslösen würde. 

Entwicklung der EU ist ein Risiko
Auch andere Risiken sollten Investoren im Auge behalten: Zum Beispiel die aktuelle politische Entwicklung der Europäischen Union (EU), wo die Migrationskrise und Probleme bei der Finanzierung der relativ hohen Sozialausgaben nationalistisch orientierte Parteien erstarken lassen. Parallel gibt es ungelöste Probleme im Bankensektor. "Insgesamt könnten die aktuellen politischen Dynamiken mittelfristig sogar das gesamte Integrationsprojekt und damit auch die gemeinsame europäische Währung in Gefahr bringen", warnt Steinberger. Investoren sollten also auf der Hut sein. (fp)