Investmentbanken in den USA überbieten sich derzeit mit ihren Einstiegsgehältern für Neulinge. Die Deutsche Bank hat das Grundgehalt für Analysten im ersten Berufsjahr auf 100.000 US-Dollar erhöht und ist damit an der Wall Street nicht allein. Auch die Schweizer Bank UBS erhöhte das Gehalt für Jungbanker auf 100.000 US-Dollar, ebenso wie Wettbewerber Citi, Barclays und JP Morgan, berichtet das "Handelsblatt". Die Geldinstitute kämpfen derzeit um die besten Nachwuchstalente. "Der Konkurrenzkampf ist so hart wie nie", zitiert die Tageszeitung Jeremy Barnum, Finanzchef von JP Morgan.

Beschwerden der Jungbanker über ausbeuterische Arbeitsbedingungen dürften den Geldhäusern die Suche nicht gerade erleichtern. Im Frühjahr hatten 13 Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs über unmenschliche Arbeitsbedingungen und 120-Stunden-Wochen geklagt. Das hat an der Wall Street eine Diskussion entfacht. "Banken haben so reagiert, wie sie es gewohnt sind: Sie werfen einfach mehr Geld auf das Problem", zitiert das "Handelsblatt" den ehemaligen Wall-Street-Manager Wade Mason. "Doch mehr Geld allein ist nicht die Lösung", sagt er.

Viel Konkurrenz für Arbeitgeber
Das Wirtschaftswachstum in den USA erschwert den Banken die Talentsuche zusätzlich: Viele Angestellte bekamen neue Jobangebote und wechselten daraufhin den Arbeitgeber. Das machte sich auch an der Wall Street bemerkbar, berichtet das "Handelsblatt". Auch die breiten Karrieremöglichkeiten ermöglichen es Jungbankern in den USA, sich den Arbeitgeber auszusuchen. Private-Equity-Firmen, Risikokapitalfonds, Technologie- und Fintech-Unternehmen suchen ebenfalls händeringend nach Finanzexperten und sind als Arbeitgeber für junge Talente nicht unattraktiv. (fp)