Die stark gestiegene Teuerung von rund elf Prozent im Oktober macht den Österreichern zu schaffen. Das zeigt eine Umfrage von Integral im Auftrag des österreichischen Startups Froots. Rund die Hälfte der Befragten (54 Prozent) muss sich aufgrund der Inflation im Alltag sehr oder eher stark einschränken, heißt es in einer Aussendung.

Die Stimmung ist daher gedrückt: Acht von zehn Befragten machen sich Sorgen aufgrund einer möglichen Rezession in Österreich; Frauen mit 90 Prozent deutlich mehr als Männer (71 Prozent), wie es heißt. Dementsprechend vorsichtig sind die Befragten bezüglich der Ausgaben. Das sieht man an der Verwendung des Weihnachtsgeldes: 44 Prozent der unselbständig Beschäftigten sagen, sie nutzen die Sonderzahlung für Geschenke, 33 Prozent verwenden es, um kurzfristig zu sparen und 29 Prozent brauchen das Geld, um damit die Lebenserhaltungskosten zu stemmen.

Investitionen geplant
Mehr als ein Drittel (36 Prozent) gibt an, dass trotz der schwierigen Situation in den kommenden Monaten in Wertpapiere oder Fonds investiert werden soll. Überdurchschnittlich hoch sind diese Absichten bei Männern, 16-29-Jährigen sowie Personen mit Matura oder Uni-Ausbildung.

Insgesamt zeigt die Untersuchung eine eklatante Kluft zwischen den Geschlechtern: Die Hälfte der Männer plant, in den nächsten Monaten in Wertpapiere zu investieren, aber nur 19 Prozent der Frauen. 41 Prozent der Männer sagen, dass sie abseits der staatlichen Altersvorsorge bereits privat in eine Pensionsvorsorge investieren, bei den Frauen sind das nur 28 Prozent. Unter den Befragten besitzen 15 Prozent der Männer einen ETF, aber nur drei Prozent der Frauen.

Finanzberatung
In der Finanzberatung von Frauen gebe es noch Aufholbedarf. Frauen müssten dabei unterstützt werden, "mithilfe des Kapitalmarktes langfristig finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen“, so Johanna Ronay, Leiterin des Kundenmanaegments. David Mayer-Heinisch, Gründer von Froots, betonte, Phasen der Unsicherheit würden "für langfristige Investoren große Chancen" bieten, sich zu positionieren. Man müsse der Bevölkerung den Weg vom Sparen zum Investieren erleichtern.

Für die Untersuchung wurden diesen November 601 Personen zur Nutzung des Weihnachtsgelds, Teuerungen und Anlageverhalten befragt. Die Ergebnisse sind laut den Angaben repräsentativ für die arbeitende österreichische Bevölkerung im Alter von 16 bis 75 Jahren. (eml)