Dieses Jahr ist das Jahr der Schwellenländer – davon ist das norwegische Fondshaus Skagen überzeugt. Der Wille zu politischen Reformen ist nach Ansicht des Asset Managers das stärkste Argument für Investments in den Emerging Markets.

Außerdem sind die Bewertungen von Schwellenländer-Titeln nach wie vor relativ niedrig. "Das liegt daran, dass die Emerging Markets eine mehrjährige Niedriglohnperiode aufgrund von hoher Inflation und geringer Nachfrage hinter sich haben", erklärt Søren Milo Christensen, Portfoliomanager bei Skagen Funds. "Nun sinken die Nebenkosten für Unternehmen und der Konsum steigt, was für viele Firmen in den Emerging Markets sehr positiv ist."

Vor allem in Südkorea sieht Christensen große Chancen. "Das Land steht bereits seit längerem an der Schwelle zum Industriestaat und bietet ein besonders gutes Investitionsumfeld", erklärt er. Aktuell hat Skagen rund 988 Millionen Euro in koreanische Firmen investiert. "Erst vor kurzem waren wir direkt vor Ort, um das Land noch näher kennen zu lernen. Ein allgemeiner Umschwung ist in vielen der landesweit größten Unternehmen zu spüren", sagt Christensen. "Die als Familien-Konglomerate geführten Unternehmen, auch als Chaebols bekannt, scheinen sich zu wandeln und Aktionären sowie Kontrollinstanzen mehr Rechte einzuräumen."

Reformfreudiger Riese
Zu den größten Skagen-Positionen in Korea gehört Samsung. "Der Elektronikhersteller hat bisher hervorragende Renditen erzielt", sagt Christensen. Das liege einerseits an guten Unternehmensergebnissen, aber auch an Reformen vonseiten der Unternehmensleitung. "Die Korruptionsaffäre um den Vorsitzenden der Samsung Gruppe, Lee Jae-yong, hat bisher keinen negativen Einfluss auf das Unternehmen", konstatiert Christensen. "Samsung hat eine solide Führungscrew, deren Mitglieder unserer Ansicht nach sehr fähige Vorstandskräfte sind." (fp)