Wer Portfolio-Diversifizierung ernst nimmt, kommt an Silber nicht vorbei, sagt Vincent Denoiseux, Leiter Passive Quantitative Strategien bei der Deutschen Asset Management. Das Metall ist zwar etwas schwankungsreicher als Gold. "Doch seine langfristige Korrelation mit anderen Anlageklassen ist ähnlich wie beim Gold – sehr gering", sagt Denoiseux. Darüber hinaus bietet das Edelmetall einen guten Schutz gegen Inflation, weil sein Preis positiv mit dem Konjunkturzyklus korreliert ist. "Im Aufschwung steigt die Nachfrage wegen des steigenden Bedarfs in der industriellen Produktion", erklärt der Experte.

Im vergangenen Jahr hat sich der Silberpreis besser entwickelt als der von Gold. Im historischen Vergleich ist das weiße Metall trotzdem noch günstiger bewertet als das gelbe. "In der Vergangenheit gingen Preissteigerungen beim Gold oft mit noch höheren Zugewinnen beim Silber einher", sagt Denoiseux. Deshalb wird das Gold-Silber-Preisverhältnis gern als Maßstab für die aktuelle Bewertung von Silber herangezogen. Der Durchschnittswert liegt für die Zeit seit Januar 2000 bei 61,8. Aktuell liegt der Wert bei mehr als 70. "Nach diesem Maßstab gilt Silber als billig", sagt Denoiseux.

Gold nur mit Währungsabsicherung
Auch Gold ist zur Diversifizierung eine gute Wahl. Allerdings wird der Goldpreis in US-Dollar gehandelt – Investitionen in Gold sind deshalb dem schwankenden Wechselkurs des US-Dollar gegenüber dem Euro ausgesetzt. "Investoren, die mit Gold die Volatilität in ihrem Depot senken wollen, sollten sich deshalb auf Gold-Anlagen mit Euro-Währungsabsicherung fokussieren", rät Denoiseux. (fp)