Auch bei Gold gilt: Der Mehrheit der Marktakteure misslingt ein perfektes Timing, meistens rechnet sich eine antizyklische Herangehensweise. Derzeit sind laut der jüngsten Oster-Befragung des Sentiment-Spezialisten Sentix Investoren sehr optimistisch, was die weitere Kursentwicklung von Gold anbelangt. Mit einem Wert von +39 Prozentpunkten klopft das Sentiment im historischen Kontext am oberen Ende der Skala an. Der gemessene Indexstand ist der höchste in 2017 und wurde zuletzt Anfang Juli 2016 überschritten.


Das Kräftemessen in Südostasien zwischen Nordkorea und den USA hat laut Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner die ohnehin gute Stimmungslage nochmals befeuert. Parallel rückt die Wahl in Frankreich in den Investorenfokus. Die Notwendigkeit, sich für einen unvorhergesehenen Wahlausgang abzusichern, steigt offenbar an. Hiervon profitieren auch die Edelmetalle als sicherer Hafen. "Aus dem Blickwinkel der Behavioral Finance ist dieses Sentiment-Signal konträr zu interpretieren“, erklärt Hübner.

Eine überhitze Stimmungslage führte zuletzt regelmäßig zu Zwischenkorrekturen oder auch Top-Bildungsprozessen. Aufgrund der extremen Datenlage dürfte es nach Einschätzung Hübners dem Goldpreis schwerfallen, die Marke von 1.300 US-Dollar in den nächsten Wochen nachhaltig zu überwinden. "Zugute halten muss man dem Goldmarkt, dass die Portfolien der Anleger gemäß des jüngsten CoT-Reports nicht die hohen Long-Bestände aufweisen, die noch Mitte 2016 zu beobachten waren. Dies dürfte eine größere Gold-Korrektur verhindern“, prognostiziert Hübner abschließend. (aa)