Star-Fondsmanager Michael Hasenstab, nicht gerade als übervorsichtig bekannt, will in der kommenden Zeit bei seinen Investments in Schwellenländern selektiver vorgehen. "Wir sind beim Ausblick für die Schwellenländer im Ganzen vorsichtiger geworden", sagt er. In einzelnen Ländern sieht der Chefanlagestratege von Templeton Global Macro durchaus weitere Chancen. "Diese sind aber je nach Land und Risikoengagement extrem unterschiedlich, sodass eine sorgfältige Auswahl entscheidend bleibt."

Eine Reihe von Schwellenmärkten dürfte Anleiheinvestoren im kommenden Jahr höhere Renditen bringen als die Kernländer, so Hasenstab. Dabei hat er insbesondere in Lokalwährungen notierende Papiere im Blick. "Wir bevorzugen weiterhin die risikobereinigten Renditen in bestimmten Bereichen der Märkte für auf Lokalwährungen lautende Staatsanleihen gegenüber den Kreditmärkten mit ausgereizten Bewertungen", erklärt der Schwellenland-Experte.

Populismus und Geldpolitik bereiten Sorgen
Hasenstab weist darauf hin, dass die Finanzmarktrisiken insgesamt zugenommen haben. Die Wahrscheinlichkeit für geopolitische Spannungen ist gestiegen, Populismus und politische Polarisierung behindern strategische Entscheidungen und erhöhen das Risiko für politische Fehler. Auch die Geldpolitik bereitet dem Fondsmanager Sorgen. "Es besteht die Gefahr, dass sich die Industrieländer haushalts- und geldpolitisch verausgaben", sagt er. 

Angesichts dieser Risiken hält Hasenstab abseits der Emerging Markets als sicher wahrgenommene Vermögenswerte für sinnvoll. Beispielhaft nennt er den japanischen Yen sowie die schwedische und die norwegische Krone. (fp)