Die Emerging Markets spielen bei der Transformation zu einer nachhaltigeren Wirtschaft eine wesentliche Rolle. Sie sind wichtige Lieferanten von vielen Rohstoffen, führend bei Mobilität und erneuerbaren Energien und auch beim Thema Technologie bedeutende Player. Das macht sie nach Einschätzung der Raiffeisen KAG für Investoren zu interessanten Anlagemärkten. 

"Die Performance von Emerging Markets war immer schon von globalen Themen und Risikoeinschätzung geprägt", sagt Raiffeisen-Anleihefondsmanager Stefan Grünwald. So hätten zuletzt die massiven Zinsanhebungen der Fed in den vergangenen zwei Jahren und die global hohe Inflation den Schwellenländern zugesetzt. 

Asien bleibe aber trotz des rückgängigen Wachstums in China die globale Lokomotive, so Grünwald. Auch gebe es zunehmend Anzeichen dafür, dass Chinas Konjunktur die Talsohle durchschritten habe. Grünwald: "Wachstumsraten jenseits der fünf bis sechs Prozent wird es aufgrund des chinesischen Immobilienmarkts zwar nicht mehr geben." Aber auch ein deutlich moderateres Wirtschaftswachstum werde angesichts der Größe der chinesischen Volkswirtschaft noch immer positiv auf andere Schwellenländer und die Welt ausstrahlen.

Attraktive Bewertungen
Die Emerging Markets seien zudem für die globale Transformation hin zu einer nachhaltigeren Welt von immenser Bedeutung, so Grünwald. Schwellenländer können seiner Einschätzung nach einen größeren ESG-Wirkungsgrad aufweisen, beispielsweise in Ländern mit tieferen ESG-Niveaus, haben aber auch tendenziell eine höhere Exposition zu ESG-Risiken und Wachstumschancen. "Das zentrale Ziel von ESG-Ansätzen für Emerging Markets muss die Unterstützung von nachhaltiger Entwicklung und nachhaltigen Potenzialen sein. Nachhaltig investieren bedeutet in diesem Kontext insbesondere, die Transformation verantwortungsvoll zu begleiten", sagt Grünwald.

Insbesondere bei den Aktienmärkten tun sich angesichts des aktuellen Abwärtstrends langfristig Chancen auf: "Gute Selektion ist aber wichtig", sagt dazu Raiffeisen-Aktienfondsmanager Jürgen Maier: Schwellenländeraktien hält er insgesamt für deutlich günstiger bewertet als die Aktien in den Industrienationen. Dabei besitzen seiner Meinung nach vor allem jene Unternehmen und Branchen Aufwärtspotenzial, die positive Gewinnrevisionen und einen optimistischeren Ausblick vorweisen können. Das gilt nach Einschätzung des Portfoliomanagers vor allem für einige lateinamerikanische und asiatische Märkte, aber auch für einige Schwellenländer im Mittleren Osten und Europa. (jh)