Kommt es an den weltweiten Finanzmärkten zu Verwerfungen, ist der Franken einer der ersten "sicheren Häfen", die Anleger ansteuern. Auch nach dem überraschenden Brexit-Votum der Briten war die Nachfrage nach der Schweizer Währung stark. Dass es dennoch zu keiner nennenswerten Aufwertung gegenüber Euro und anderen internationalen Leitwährungen kam, liegt an den Bemühungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die massiv intervenierte.

Das zeigt eine am Montag veröffentlichte Statistik, wonach sich die Sichtguthaben inländischer Geldhäuser bei der Zentralbank in der vergangenen Woche um satte 6,3 auf rund 507,5 Milliarden Franken erhöhten. Im Vergleich zum 17. Juni vergrößerte sich das Volumen um 11,2 Milliarden Franken – ein klares Indiz für gezielte Devisenkäufe.

SNB war vorbereit
Der Präsident der SNB, Thomas Jordan, warnt schon seit Monaten vor den Folgen eines Brexit in Europa. In erster Linie sorgt er sich aber um die eidgenössische Exportnation, für die eine weitere Aufwertung des Franken pures Gift wäre. Für die Zentralbank ist der Franken ohnehin schon deutlich überbewertet, weshalb sie immer wieder betont, "bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren". Im Brexit-Fall rechnen Volkswirte zudem mit einer erneut deutlichen Senkung des Einlagensatzes. (dw)