Bei Aktien aus Europa sind im kommenden Jahr Kurssteigerungen möglich, konstatiert das britische Investmenthaus Schroders. Drei Faktoren hätten einen positiven Einfluss auf die Anlageklasse, sagt Rory Bateman, Chef des Bereichs britische und europäische Aktien: steigende Gewinnmargen der Unternehmen, niedrigere Inflation und sinkende Korrelationen. Die Unternehmen in Europa würden profitabler, und die Aktienkurse würden stärker von Fundamentaldaten bestimmt als zuvor, erklärt Bateman. 

Die europäische Wirtschaft sei ein "Supertanker, der nur langsam den Kurs ändert oder Fahrt aufnimmt", sagt der Stratege. Nach der globalen Finanzkrise und der Staatsschuldenkrise sei die wirtschaftliche Erholung in Europa nun in vollem Gange. "Die bessere Konjunktur stützt die Nachfrage, infolgedessen sind europäische Unternehmen profitabler geworden", erklärt Bateman. Eine Deflation sei nicht in Sicht.

Korrelationen am Aktienmarkt sinken
Nicht zuletzt dürften Aktien im kommenden Jahr aufgrund sinkender Korrelationen zwischen den Sektoren Auftrieb erhalten. Die Korrelation misst, inwieweit sich Aktien oder Sektoren gleich verhalten. In den zurückliegenden Jahren haben in erster Linie makroökonomische Faktoren wie die quantitative Lockerung der Notenbanken die Entwicklung der Aktienmärkte bestimmt. Die Korrelationen waren deshalb hoch. Jetzt habe ein Gegentrend eingesetzt. "Die Korrelationen sinken, und wir glauben, dass dieser Trend anhalten wird", sagt Bateman. Das schaffe ein günstigeres Umfeld für Investments, die auf der Selektion von Einzeltiteln beruhen. (fp)