Derzeit spricht vieles für ein Erstarken des US-Dollars – allerdings gibt es auch Gefahren zu beachten, meldet die Schoellerbank. "Die USA haben eine starke Volkswirtschaft, und eine starke Volkswirtschaft stützt sich meist auf eine starke Währung", sagt Thomas Hofer, Anlagestratege der Schoellerbank. US-Unternehmen wie Facebook, Amazon und Google seien weltweit führende Schrittmacher in der Digitalisierung und zögen andere US-Unternehmen in ihrem Fahrwasser mit. 

Auch die höheren Notenbankzinsen sowie die Erwartungen dreier Leitzinsanhebungen in den kommenden 15 Monaten sprechen laut Hofer für einen stärkeren Greenback: "Die höheren Renditen für US-Staatsanleihen tun ihr Übriges." Als weiterer Positivfaktor kommt die US-Steuerreform dazu, die Unternehmen im Land steuerlich entlasten wird. "Die Reform spricht auch europäische Unternehmen an. Sie könnten ihre Präsenz in den Vereinigten Staaten verstärken, um in den Genuss der Steuererleichterungen zu kommen", sagt Hofer. 

Wo Licht ist, ist auch Schatten
Der Stratege warnt jedoch bei allem Optimismus auch vor Faktoren, die die Entwicklung des Greenbacks gefährden könnten. So würde bei einer höheren Gesamtverschuldung der USA das Budget stärker belastet, wenn die Zinsen steigen. Zudem dürfte es bei einem Abwertungswettlauf verschiedener Währungen Verlierer geben. "Insbesondere die asiatischen Länder könnten ihre Währungen weiter abwerten", sagt Hofer. Ein Produktivitätsschub im Zuge der Währungsabwertungen würde möglicherweise Druck auf den US-Dollar ausüben und ihn somit schwächen. (fp)