Die Aktienmärkte sind aktuell schon gut bewertet, dennoch bleiben Aktien für den realen Kapitalerhalt unverzichtbar, erklärt die Schoellerbank: "Ein international aufgestelltes Aktienportfolio ist langfristig die beste Waffe gegen die Inflation", sagt Jakob Frauenschuh, CFA der Schoellerbank. Auch auf Anleihen müssten Investoren nicht vollständig verzichten, sofern sie auf eine mittlere Restlaufzeit von vier bis fünf Jahren und auf qualitativ hochwertige Schuldner setzten. "Ein Zusatzertrag ist mit inflationsgeschützten Anleihen und Fremdwährungsbonds zu erzielen", so Frauenschuh.

Indes könnte der Welt eine neue Ära steigender Zinsen bevorstehen. Es gebe gute Gründe anzunehmen, dass die Tiefststände bei den Zinsen bereits überwunden wurden, sagt Frauenschuh: "Janet Yellen, Chefin der US-Notenbank, zeigt sich fest entschlossen, die Zinsen weiter anzuheben." In Europa lasse man sich mit diesem Schritt noch etwas Zeit, die Vorgaben aus Übersee seien jedoch eindeutig. Zu schnell dürften die Zinsen allerdings nicht ansteigen, erwartet der Stratege.

Strategie für eine unsichere Zukunft
Wohin die Zinsen sich langfristig entwickeln, ist laut Frauenschuh nicht nur für Bondinvestoren interessant. Denn auch die Aktienmärkte werden von der Zinsentwicklung beeinflusst. "Wenn der neue US-Präsident erfolgreich ist und Wachstum und Inflation tatsächlich anziehen, dann ist das auch für die Aktienmärkte von Vorteil."

Eine These laute, dass Investoren bei Aktien weniger stark zugreifen, wenn sie bereits ordentliche Erträge mit dem geringen Risiko von sicheren Anleihen erhalten. "Diese Gefahr existiert, sie ist aber noch weit weg", so der Stratege. (fp)