Bitcoin ist weiter auf Erfolgskurs. Erst in der vergangenen Woche hat die Kryptowährung die Marke von 7.500 US-Dollar übersprungen, und das locker. Doch der Höhenflug hat seinen Preis: Wie der Kryptowährungs-Analyst Digiconomist errechnet hat, werden derzeit für eine einzige Bitcoin-Transaktion 215 Kilowattstunden Strom aufgewendet. Darunter leidet die Umwelt.

Mit den errechneten Kilowattstunden pro Bitcoin-Transaktion könnte man einen durchschnittlichen US-Haushalt eine ganze Woche lang versorgen, stellt "Motherboard" fest, eine Tochter-Publikation des Magazins "Vice". Oder auch: einen Kühlschrank ein ganzes Jahr lang betreiben oder 1.872 Liter Wasser zum Kochen bringen.

Bitcoins werden in großen Rechenzentren rein digital erschaffen. Außerdem werden die Transaktionen in eine Datei geschrieben, die sogenannte Blockchain. Als sogenannte "Miner" (zu deutsch Schürfer) erhalten Computerbesitzer virtuelles Geld dafür, dass sie ihre Rechnerleistung zur Verfügung stellen. Derzeit laufen rund um den Globus rund 300.000 Bitcoin-Transaktionen pro Tag ab. Weil der Preis der Kryptowährung immer weiter steigt, zahlt es sich für Unternehmen aus, ihre eigene Rechner-Infrastruktur aufzurüsten, um Rechenleistung für die Produktion von Bitcoins zur Verfügung zu stellen. 

Serverfarmen sitzen in China
Pro Tag gehen so 64,5 Millionen Kilowattstunden drauf, im Jahr kommen 24 Terawatt zusammen. Das ist in etwa so viel, wie Nigeria verbraucht – ein Land mit 185 Millionen Einwohnern..

Der hohe Stromverbrauch macht Bitcoin allerdings nicht per se zum Umweltsünder. Viel hängt vom verwendeten Strom ab. In Deutschland und anderen Industrienationen werden etwa viele Rechenzentren mit Wasserkraft oder Geothermie betrieben. Allerdings sitzen die meisten Serverfarmen in China, weil Strom dort günstiger ist als anderswo. Und dort laufen wiederum die meisten Rechenzentren mit schmutzigem und klimaschädlichem Kohlestrom. (fp)