Ole Hansen kennt den Grund: "Ursache hierfür war ein weiterhin schwacher US-Dollar sowie ein globales System, das sich mit Geld im Überfluss auf der Suche nach höheren Renditen und risikoreicheren Assets befindet", sagt der Rohstoffexperte bei der Saxo Bank.

Zum starken Wochenergebnis habe vor allem der Ölmarkt beigetragen. "Es handelt sich bei der derzeitigen Rohöl-Kursentwicklung um eine Preisrally, die normalerweise nur während befürchteten oder tatsächlichen Versorgungsstörungen zu beobachten ist", sagt Hansen. Der Getreidesektor verzeichne unterdessen zum ersten Mal seit zehn Wochen einen Gewinn – trotz des jüngst optimistischen World Agricultural Supply and Demand Estimates des US-Agrarministeriums. Der Bericht hatte eine hervorragende Mais- und Sojabohnenernte vorhergesagt.

Gold stecke hingegen mittlerweile seit mehr als einem Monat in derselben Preisspanne fest. "Der schwache US-Dollar sorgte in den letzten Wochen praktisch für die einzige Unterstützung des Goldkurses" so Hansen. Nach einer unmittelbaren Post-Brexit-Rally sei bei dem gelben Metall inzwischen eine gewisse Kaufmüdigkeit zu beobachten. Kurzfristig gesehen bestehe sogar ein gewisses Abwärtsrisiko. "Sollte die zunehmend enger werdende Handelsspanne unterschritten werden, könnte Gold in Richtung des wichtigen Unterstützungsbereichs zwischen 1.300 und 1.315 US-Dollar pro Feinunze abrutschen", sagt Hansen.

Ölpreishausse nicht von Dauer
Auch der Ölsektor befand sich nach dem Brexit-Votum technisch gesehen in einem Bärenmarkt. "In den letzten Wochen legte er allerdings um 22 Prozent zu und bewegt sich nun wieder in bullischen Gefilden", sagt Hansen. Zurückzuführen sei dies vor allem auf eine von Saudi-Arabien vorangetriebene mündliche Intervention zugunsten des Ölpreises. "Es ist den Saudis mit ihrem letztwöchigen Statement gelungen, die Marktstimmung zu beeinflussen. Dies führte zu einem Abbau einer rasant anwachsenden, spekulativen Short-Position am Future-Markt und folglich zur aktuellen Rallye", sagt Hansen.

Nichtsdestotrotz sei das Aufwärtspotential der Öl-Benchmark Brent indes beschränkt. Bei Preisen zwischen 50 bis 52 US-Dollar pro Barrel lauerte zudem technische Widerstände. "Im Anschluss dürfte es zu einer Korrektur kommen. Brent wird sich im dritten Quartal in einer angemessenen Handelsspanne zwischen 45 und 50 US-Dollar pro Barrel bewegen“, sagt Hansen abschließend. (ps)