An den Rohstoffmärkten geht es aufwärts. Der Bloomberg-Rohstoffindex hat in der vergangenen Woche seine dreiwöchige Seitwärtstendenz beendet und ist auf ein Dreimonatshoch gestiegen. "Grund dafür war der starke Energiesektor, mit großen Gewinnen bei Gas und dem vierten Kursanstieg bei Öl in Folge", erklärt Ole Hansen, Rohstoffexperte der Saxo Bank. Viele Marktbeobachter, darunter auch die International Energy Agency, rechnen jetzt mit einer Bodenbildung beim Ölpreis. Ihre Argumente: Die US-Nachfrage nach Benzin steigt, das Angebot der Opec sinkt.

Der Preis der Ölsorte Brent ist zuletzt nahe an die Marke von 41,50 US-Dollar je Barrel gestiegen und hat damit die Hälfte des Abverkaufs seit Oktober vergangenen Jahres wettgemacht. Für Optimismus ist es allerdings zu früh, warnt Hansen. Die Seitwärtsbewegung bei Brent in der vergangenen Woche deutet darauf hin, dass eine Widerstandsmarke erreicht sein könnte. Das muss nicht schlecht sein: "Eine Rally weit in den Bereich um 40 US-Dollar je Barrel könnte kontraproduktiv sein", sagt der Rohstoffexperte.

Optimismus ist gefährlich
Ein deutlich höherer Preis könnte Öl-Unternehmen dazu verführen, die Förderung auszuweiten – und zwar ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, in dem gerade einmal erste Hinweise darauf zu erkennen sind, dass das massive Überangebot auf dem Markt zurückgeht. Die Marktentwicklung könnte sich zuletzt einmal mehr von den Fundamentaldaten abgekoppelt haben, sagt Hansen. Das vergrößert wiederum das Risiko für erneute Preisstürze. (fp)