Der Brexit-Entscheid traf die Märkte völlig unvorbereitet. "Insbesondere angesichts der Umfragen, die bis vergangenen Donnerstag einen Sieg der Verbleib-Kampagne voraussagten", sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. Doch nicht überall tragen die Kurse Trauer. 

Der Goldpreis stieg zwischenzeitlich sogar auf 1.358 US-Dollar pro Feinunze und erreichte ein Zwei-Jahres-Hoch, bevor Gewinnmitnahmen und sich erholende Aktienkurse die Rally unterbrachen. "Der Hauptgrund, weshalb Gold vom Ausgang des Referendums profitiert, ist die Risikoaversion der Anleger bezüglich anderer Assetklassen", sagt Hansen. Hinzu käme die Annahme, dass sich eine Erhöhung der US-Leitzinsen aufgrund der Brexit-Entscheidung verzögern werde.

Im bisherigen Jahresverlauf gab es bereits eine fünfundzwanzig- respektive dreißigprozentige Preisrally bei Gold und Silber. "Diese eindrucksvollen Preisentwicklungen könnten zwar einige Investoren abschrecken. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es jedoch keine Anzeichen, dass eine größere Korrektur bevorsteht", sagt Hansen. (ps)