Donald Trump als US-Präsident ist ein schwer zu greifendes Szenario. Das liegt daran, dass der Immobilienmilliardär seine Positionen gern verändert und zum Teil widersprüchliche Aussagen macht. Unterm Strich wäre Trump als Präsident aber ein Desaster für die Wirtschaft der Vereinigten Staaten, sagen Analysten von Sal. Oppenheim.

Trump hat angekündigt, die Einkommensteuer drastisch zu vereinfachen, den Spitzensteuersatz auf 25 Prozent zu senken und die individuellen Freibeträge anzuheben. Durch diese Schritte würden die Staatsschulden während Trumps möglicher erster Amtszeit um 15 Prozent ansteigen. Nach zwei Amtszeiten wäre der Schuldenberg um ein Drittel gewachsen, und die USA verlören ihren Ruf als erstklassiger Schuldner. Trumps Steuerpläne würden zudem die soziale Ungerechtigkeit deutlich verschärfen.

Pure Vernunft wird niemals siegen
Auch im Außenhandel dürfte Trump massiven Schaden anrichten. Würde sich die größte Volkswirtschaft der Welt vom Freihandel abwenden, würden wohl viele Länder diesem Beispiel folgen und protektionistische Maßnahmen ergreifen – und das ausgerechnet in einer Zeit, in der der Welthandel ohnehin schwächelt.

Das Fazit der Oppenheim-Experten: Alles in allem sind Trumps Vorstellungen pures Gift für die US-Wirtschaft. Und man sollte nicht darauf bauen, dass der Milliardär als US-Präsident vernünftiger agiert als im Wahlkampf. "Einiges wird sich als pures Getöse herausstellen, so auch die Steuersenkungen. Dennoch reicht schon die Unberechenbarkeit seiner Ankündigungen und seines Handelns, um das zu verbreiten, was die Märkte am wenigsten schätzen: Unsicherheit." (fp)