Viele Unternehmen haben im ersten Quartal 2017 höhere Gewinne eingefahren als erwartet. In der Eurozone werden die Unternehmensgewinne im laufenden Jahr nach Einschätzung von Aktienanalysten um 26,5 Prozent steigen, in den USA immerhin um rund zehn Prozent. Das verschafft vor allem europäischen Aktien Rückenwind.

Die steigenden Gewinne rechtfertigen nach Einschätzung von Sal. Oppenheim die vergleichsweise hohen Preise für Aktien. "Die Bewertungen sind zwar historisch betrachtet recht hoch. Jedoch sehen wir aufgrund des positiven Gewinntrends kein Verkaufssignal für den europäischen Aktienmarkt", sagt Ulrike Jäger, Leiterin Portfoliomanagement Investmentstrategie bei der Kölner Privatbank.

Politik im Blick behalten
Die mikro- und makroökonomischen Fundamentaldaten zeichnen ein positives Bild der europäischen Wirtschaft. Die Aktienmärkte im Euroraum dürften weiterhin von den guten Konjunkturzahlen, der expansiven Geldpolitik und vor allem von der Gewinndynamik bei den Unternehmen profitieren, sind die Experten um Jäger überzeugt.

Anleger sollten allerdings die politischen Risiken im Blick behalten und gegebenenfalls Schritte unternehmen, um ihr Portfolio gegen plötzliche Einbrüche abzusichern. Wie sich zuletzt gezeigt hat, können politische Risiken unabhängig von den Fundamentaldaten die Märkte nach unten reißen.

Emerging Markets holen auf
Auf mittlere Sicht könnten Aktien aus den Schwellenländern wieder interessanter werden. Nach mehr als fünf schwachen Jahren sehen die Experten von Sal. Oppenheim Aufholpotenzial für die Emerging Markets: "Wir gehen mittelfristig wieder davon aus, dass sowohl die Gewinnschätzungen als auch die Wertentwicklung der Emerging Markets die Entwicklungen in den Industrieländern übertreffen werden", so Jäger. (fp)