Die russische Zentralbank will den Handel mit Digitalwährungen wie Bitcoin einschränken, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Das Land werde den Zugang zu Internetseiten, die solche Währungen anbieten, blockieren, kündigte demnach der stellvertretende Zentralbankchef Sergej Schwezow an. "Wir können Kleinanlegern nicht einen direkten und einfachen Zugang zu solchen dubiosen Instrumenten bieten“, begründete er die Entscheidung. Die Nutzung dieser Währungen sei für Bürger und Unternehmen sehr riskant.

Bereits im vergangenen Monat hatten die russischen Behörden mitgeteilt, den Einsatz von Digitalwährungen blockieren zu wollen. "Sollten Webseiten von russischen Bitcoin-Börsen geblockt werden, dürften diese früher oder später gezwungenermaßen ihren Handel einstellen", zitiert Reuters den Analysten Timo Emden vom Brokerhaus IG. Größere Kurseinbrüche durch die Beschränkungen in Russland erwartet Emden allerdings nicht. 

Die Beschränkungen kommen einer strategischen Kehrtwende gleich: Noch im Sommer machten Gerüchte die Runde, wonach Russland anstrebe, diverse Krypotowährungen als offizielle Zahlungsmittel zuzulassen.

Vorbild China
Auch China hat den Handel mit Bitcoin und Co. blockiert. Erst vor wenigen Wochen hatten in dem Land Handelsplattformen für das vom Computer geschaffene Geld ihren Betrieb eingestellt. Chinesische Behörden hatten zuvor eindringlich vor den Risiken der Cyber-Währungen gewarnt. Die Regulatoren hatten zudem Börsengänge solcher Devisen, die sogenannten Initial Coin Offerings (ICO), verboten. Der Preis für Bitcoin war daraufhin drastisch eingebrochen. (fp/ps)