Laut Nouriel Roubini sind Bitcoin und andere Kryptowährungen "die Mutter aller Blasen" und "die Mutter aller Betrügereien". In einer Anhörung vor dem US-Senat, über die das "Handelsblatt" berichtet, äußerte sich der Starökonom mit drastischen Worten über Kryptowährungen – und das nicht zum ersten Mal: Im Frühjahr hatte Roubini bereits davor gewarnt, dass Bitcoin die Menschheit in eine "moderne Steinzeit" führt.

Der nicht unumstrittene Ökonom machte seinem Ruf als moderner Nostradamus vor dem Senat alle Ehre. "Das gesamte Land der Kryptowährungen ist nun in eine Krypto-Apokalypse übergegangen, da die Mutter und der Vater aller Blasen nun geplatzt sind", erklärte er. Damit spielte Roubini auf die zuletzt deutlich gefallenen Bitcoin-Kurse an.

Auch die Technologie hinter den Kryptowährungen kommt bei ihm nicht gut weg: "Jetzt, da das Krypto-Blutbad offensichtlich ist, ist die neue Zuflucht der Krypto-Schurken die Blockchain", sagte er.

Keine Gefahr für das Finanzsystem
Nicht alle sind so pessimistisch wie Roubini. So ist der Finanzstabilitätsrat (FSB) nach mehrmonatiger Untersuchung zu dem Ergebnis gelangt, dass Krypto-Investments keine Gefahr für die Stabilität des Finanzsystems darstellen. Zwar seien die geringe Liquidität und die extremen Preisschwankungen von Kryptowährungen potenziell gefährlich, der Krypto-Handel überdies anfällig für Hacker-Angriffe, heißt es in einem Bericht der Baseler Institution, über den die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet. Der Krypto-Markt sei aber viel zu klein, um das globale Finanzsystem ins Wanken bringen zu können.

Das stimmt zweifelsohne: Am 8. Januar 2018 betrug der Marktwert aller Kryptoanlagen in der Welt rund 830 Milliarden Dollar, von denen allein 35 Prozent auf Bitcoin entfielen, wie die FAZ ausgerechnet hat. Am 4. Oktober 2018 betrug der Marktwert aller Kryptoanlagen in der Welt nur noch 210 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Allein die Apple-Aktie bringt rund 1.080 Milliarden Dollar auf die Börsenwaage. (fp/ps)