In den ersten sechs Monaten dieses Jahres lief es an den Rohstoffmärkten prächtig: Die Preise vieler Rohstoffe legten nach langer Schwächephase endlich wieder zu. Anleger sollten sich allerdings darauf gefasst machen, dass die Rally bald ein Ende findet. Der Commodity-Index von Bloomberg, der die Entwicklung von 22 Rohstoffen abbildet, könnte das laufende dritte Quartal mit einem Verlust beenden. Daten aus der Vergangenheit machen eine solche Entwicklung wahrscheinlich.

Händler und Anleger bereiten sich schon jetzt auf sinkende Preise vor. In den vergangenen vier Wochen zogen Investoren insgesamt 791 Millionen US-Dollar aus börsengehandelten Rohstoff-ETFs ab, berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Weil das Anlegerinteresse zu Jahresbeginn enorm groß war, liegt die Anlageklasse trotzdem noch mit rund 34 Milliarden Dollar im Plus.

Mais-Flut bereitet Anlegern Sorgen
Anfang des Jahres hatte kaum jemand damit gerechnet, dass die Stimmung an den Rohstoffmärkten so bald wieder drehen würde. Vor allem der Gold- und der Erdgaspreis waren deutlich gestiegen. Seit Mitte des Jahres zeigt sich allerdings, dass die Probleme der Anlageklasse nach wie vor ungelöst sind: Ein deutlich zu großes Angebot bei vielen Rohstoffen, etwa bei Rohöl, Mais und Kupfer, drückt die Preise. Auch die Möglichkeit steigender Leitzinsen in den USA hat Rohstoffanleger zuletzt zögerlicher werden lassen. (fp/Bloomberg)