Was für eine Woche! Trumps Ankündigung, über 500 Milliarden US-Dollar in die amerikanische Infrastruktur zu investieren, haben die US-Anleiherenditen in die Höhe schießen lassen, da durch diese Investitionen mit einem Anstieg der Inflation gerechnet wird. Der Anleihe-Ausverkauf ist von den Industrieländern auf die Emerging Markets übergeschwappt, da die Jahre der billigen Dollarunterstützung nun vorbei zu sein scheinen“, sagt Ole Hansen, Rohstoffexperte bei der Saxo Bank. 

Industriemetalle erlebten hingegen einen Aufschwung. Besonders Kupfer habe von verbesserten Konjunkturdaten in China und Trumps angekündigten Infrastrukturinvestments profitiert und kletterte auf ein neues 16-Monats-Hoch. Der Goldpreis bewegte sich nach Trumps Sieg zunächst in einer Schaukelbewegung. Vor der Wahl wurde ein Trump-Sieg aufgrund der zu erwartenden Unsicherheit als positiv für Gold angesehen.

"Wie bei der unerwarteten Brexit-Entscheidung stieg das gelbe Metall zunächst an, während Aktien und der US-Dollar fielen“, sagt Hansen. Der Goldpreis knackte die beiden Unterstützungsmarken bei 1.308 US-Dollar pro Feinunze und 1.328 US-Dollar pro Feinunze. Doch bevor Trumps Wahlsieg feststand, hätten die meisten Märkte begonnen, wieder zu drehen. Trumps gemäßigte Siegesrede und die Ankündigung seines Infrastrukturpakets schickte den Goldpreis endgültig wieder nach unten. Das gelbe Metall machte einen Ausflug von 70 US-Dollar pro Feinunze inklusive eines Rekordhandelsvolumens am Terminmarkt, um den Tag wieder fast unverändert abzuschließen. "Golds spektakulärer Fehlschlag, seine anfänglichen Gewinne zu halten sowie der nachfolgende Gegenwind durch steigende Anleiherenditen und dem starken Dollar könnten dafür sorgen, dass das Edelmetall erneut den Widerstand an der Marke 1.211 US-Dollar pro Feinunze testen muss“, sagt Hansen. 

Opec in schwieriger Position
Rohöl bleibt nach wie vor im perfekten Sturm aus negativen Nachrichten gefangen und jeder Preisrückgang erhöht den Druck auf die Opec, eine beträchtliche Produktionskürzung zu beschließen. Die Opec befinde sich zweifelsohne in einem Rennen gegen die Zeit, um eine umsetzbare Lösung anzubieten. "Aufgrund der negativen Stimmung an den Ölmärkten wird jegliches Versäumnis, ein robustes Abkommen zu liefern, das Risiko eines Falls der Ölpreise unter die Marke von 40 US-Dollar pro Barrel vergrößern“, sagt Hansen abschließend. (kb)