In aktuellen Interviews, unter anderem auf BNN und Financial Sense Newshour, äußert der Rohstoffspezialist Jeffrey Christian, der wiederholt durch treffsichere Rohstoffpreisprognosen auffiel, die Einschätzung, dass der Goldpreis kurzfristig unterden zu erwartenden Zinssteigerungen durch die US-Notenbank leiden werde, langfristig aber deutlich höher liegen sollte als jetzt.

Da die angekündigte Politik der Trump-Administration tendenziell inflationstreibend sei, sollte Gold mittelfristig eher zulegen. Christian, der weniger mit Infrastrukturinvestitionen rechnet und eher die Wahrscheinlichkeit für Steuersenkungen hoch ansetzt, hält Trumps Pläne für ökonomischen Unsinn, denn auch eine Steuersenkung von 35 auf zehn Prozent werden die Milliarden US-Dollar, die außerhalb der USA in Steueroasen liegen, nicht in die USA zurückbringen. Der CPM-Gründer warnt auch vor allzu großem Optimismus bei Industriemetallen wie Kupfer. Die zurückliegenden Preisanstiege seien der Hoffnung auf Investitionen in die Infrastruktur der USA zu verdanken. Da diese seiner Einschätzung nach nicht im erwarteten Ausmaß erfolgen würden, seien auch die Metallpreisanstiege nicht gerechtfertigt. Stabilisiert werden die Metallpreise aber durch die vergleichsweise gute Verfassung Chinas, das Christian hinsichtlich seiner Industrieproduktion als "Lichtblick" bezeichnet.

Was die Edelmetalle Gold und Silber betreffe, sei er schon in den letzten Wochen von der hohen Nachfrage überrascht worden, die er darauf zurückführt, dass sehr viele Investoren erkannt hätten, dass Trumps Ankündigungen ein "Potemkin'sches Dorf" seien. CPM betrachte aus demselben Grund auch die Aktienhausse für eine kurzfristige Übertreibung, die nicht nachhaltig sein werde. (gf)