Das Börsenbeben in den USA hat der IT der beiden größten Robo-Advisor, Wealthfront und Betterment, kurzzeitig schwer zugesetzt. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, brachen die Internetseiten am Montag aufgrund der plötzlich stark erhöhten Nutzeranfragen zusammen. Kunden der beiden Anbieter konnten daraufhin etwa eine halbe Stunde nicht auf ihre Konten zugreifen. Diese seien aber zu keiner Zeit in Gefahr gewesen, versicherten die Unternehmen gegenüber Bloomberg. Auch das Management des Portfolios sei ohne Unterbrechung weitergelaufen.

In Deutschland haben die Kunden der Robo-Advisor auf den Kursrutsch der vergangenen Jahre deutlich gelassener reagiert. Bei keinem der großen deutschen Anbieter sei es zu Ausfällen in der IT gekommen, berichtet das Handelsblatt. Lediglich die Zahl der Kundenanfragen sei leicht gestiegen. Sarah Naegele, Investmentanalystin bei Ginmon, beobachtete der Zeitung zufolge aber einen Anstieg der Anrufe beim Kundensupport von zehn bis höchstens zwanzig Prozent. "Einzelne Anleger wollten wissen, wie sich der Flash Crash auf unsere Anlagestrategien auswirkt", zitiert das Handelsblatt Naegele.

Keine Panik unter den Kunden
Auch beim Anbieter Vaamo ist keinerlei Panik bemerkbar. "Unsere Kunden sind langfristig orientiert", sagte Gründer Oliver Vins dem "Handelsblatt". Erik Podzuweit, Gründer des deutschen Marktführers Scalable Capital, beobachtet zwar Vermögensabzüge bei seinen Kunden, von Panikverkäufen könne aber keine Rede sein. "Die aktuellen Kursverluste stellen historisch und wahrscheinlichkeits-statistisch keine Besonderheit dar", so Podzuweit im "Handelsblatt". Auch bei Cominvest, dem Robo-Advisor der Comdirect, ist die Lage ruhig. Der Algorithmus reagiere erst, wenn die festgelegten Schwankungsbreiten überschritten werden, so ein Sprecher. Für diese Entscheidungen werde nicht nur die tägliche oder wöchentliche Volatilität berücksichtigt. (fp)