Das Thema Öl kann Investoren allmählich nicht mehr schocken, erklärt der Fondsanbieter Robeco: "Die Finanzmärkte haben die damit verbundenen Risiken besser eingepreist, und die positiven Wirkungen niedrigerer Ölpreise werden im Lauf der Zeit in den Vordergrund treten", sagt Lukas Daalder, Chief Investment Officer von Robeco. Er erwartet, dass sich die Verbindung zwischen dem Ölpreis und den Aktienkursen auflöst. Einen erneuten Ölpreisrückgang auf 25 US-Dollar pro Barrel hält Daalder für unwahrscheinlich.

"Die Verbindung zwischen dem Ölpreis und den Aktienkursen dürfte aufgeweicht werden, weil sich die Märkte mittlerweile der damit verbundenen Risiken stärker bewusst sind", so der CIO. Eine größere Marktdynamik bedeute, dass der Markt seinen Tiefstand schon hinter sich habe, auch wenn es sehr schwierig sei, genaue Prognosen aufzustellen. "Öl war vom ersten Tag dieses Jahres an das beherrschende Thema an den Finanzmärkten und steht hinter den drastischen Kursverlusten von Aktien und Unternehmensanleihen, aber auch hinter der Erholung seit Mitte Februar", sagt Daalder. 

Ölpreis beeinflusst die Aktienkurse
Die Märkte hätten sich inzwischen an niedrige und schwankende Ölpreise gewöhnt, sagt Daalder: "Sie verlieren allmählich das Interesse daran." Das bedeute zwar nicht, dass Öl nicht mehr wichtig wäre. "Wir stellen aber die Frage in den Raum, ob der Öl-Trade – unabhängig von der zukünftigen Entwicklung von Öl – auch in Zukunft einen so dominierenden Einfluss hat", sagt Daalder. (fp)