Rekord bei Finanzbetrug: Opfer im Schnitt mit 42.000 Euro Schaden
Die Finanzmarktaufsicht FMA verzeichnet 2020 einen Rekord bei Betrugsfällen. Oft hatten heuer die Täter mit der "Kryptoasset-Masche" Erfolg. Allein jene Personen, die sich bei der FMA gemeldet haben, dürften auf einem Schaden von 25 Millionen Euro sitzen.
594 Opfer von Finanzbetrügern haben sich im Jahr 2020 bei der österreichischen Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) gemeldet. Das ist laut der Behörde der Höchstwert in einem seit Jahren anhaltenden Aufwärtstrend. Im Vergleich zu 2017 hat sich die Zahl der Opfer verdoppelt. Durchschnittlich erleidet jeder Betroffene einen Schaden von rund 42.000 Euro. Hochgerechnet auf die Gesamtzahl bedeutet das einen Verlust von fast 25 Millionen Euro, allein bei jenen Personen, die sich bei der FMA gemeldet haben.
Immer noch funktioniert die längst verbotene Anbahnung über das Telefon, das sogenannte "Cold Calling", aus Sicht der Täter ausgezeichnet: Rund 40 Prozent der Betrugsopfer wurden telefonisch kontaktiert. Etwa 60 Prozent verloren ihr Geld im Internet. Die Masche ist immer ähnlich: Es werden vermeintliche "Insidertipps" oder Finanzprodukte angepriesen, die einen hohen Gewinn bei geringem Risiko versprechen. In ungefähr der Hälfte der Fälle locken Kriminelle ihre Opfer mit Investments in Krypto-Assets.
Zu schön, um wahr zu sein
"Wir beobachten leider seit Jahren einen Anstieg des Anlagebetrugs. Finanzbetrüger locken ihre Opfer mit unrealistischen Versprechungen in die Falle", warnen die FMA-Vorstände Helmut Ettl und Eduard Müller. "Was zu gut klingt um wahr zu sein, ist zumeist auch nicht wahr", so die FMA-Vorstände. Die Gründe für den starken Anstieg sehen sie im anhaltenden Niedrigzinsumfeld sowie im digitalen Wandel. Anlagebetrugsprävention sei einer der Aufsichtsschwerpunkte im neuen Jahr.
Vor einer Investitionsentscheidung könne man mit einigen einfachen Schritte das Schadensrisiko minimieren: prüfen, ob alle nötigen Produktinformationen vorliegen, ob man das Produkt versteht, ob der Anbieter von der FMA zugelassen ist, oder ob gegen ihn bereits eine Warnmeldung vorliegt. (eml)
Service: FMA-Webangebot zum Thema "Finanzbetrüger erkennen" https://www.fma.gv.at/finanzbetrueger-erkennen/
FMA-Unternehmensdatenbank: https://www.fma.gv.at/unternehmensdatenbank-suche/
Investorenwarnungen: https://www.fma.gv.at/category/news/?cat=42&filter-dropdown-year=&filter-dropdown-order=date_desc
