"Diese Bankenpleite ist ein 'Kanarienvogel im Kohlebergwerk'", schrieb Dalio in einem Newsletter am Dienstag (14.3.), noch vor dem Kurseinbruch der Credit Suisse. Die im englischen Sprachraum verbreitete Redewendung spielt auf eine Bergarbeiter-Praxis an, bei der Vögel unter Tage als Frühwarnung für Kohlenmonoxid-Austritte gehalten wurden. Bei dem Kollaps der SVB handle es sich um eine "Frühindikator-Dynamik, die Auswirkungen im Risikokapital-Bereich und weit darüber hinaus haben wird", führte Dalio aus.

Dalio schuf einen der größten Hedgefonds der Welt, indem er sich auf Wirtschaftstrends wie Inflation, Zinsen und Devisenkurse konzentrierte. Im vergangenen Jahr gab der inzwischen 73-Jährige die Kontrolle über Bridgewater ab.

Blase wird platzen
Der Zusammenbruch der SVB zeigt laut Dalio, dass die Weltwirtschaft mit den Leitzinserhöhungen zur Inflationseindämmung in eine neue Ära eintrat. Im Zuge der Schrumpfung der Anleihe- und Kreditmärkte dürften sich die Probleme nun häufen. "Es handelt sich um ein sehr klassisches Ereignis im klassischen Teil des kurzfristigen Schuldenzyklus, der zum Platzen einer Blase führt", erklärte Dalio, der laut Bloomberg Billionaires Index ein Nettovermögen von 16,2 Milliarden US-Dollar besitzt.

"Es ist wahrscheinlich, dass auf diese Bankenpleite noch viele weitere Probleme folgen werden, bevor die Kontraktionsphase des Zyklus ihren Lauf nimmt", fügte er hinzu. "Wir nähern uns dem Wendepunkt." (mb/Bloomberg)