"China gewinnt den Handelskrieg, wenn man einfach die Zahlen nimmt – den Anteil am Welthandel und die Dominanz", erklärte Ray Dalio auf einer Konferenz in Dubai. Der Yuan werde zunehmend für den internationalen Handel genutzt. Die wahren Gewinner der Konfrontation dürften diejenigen sein, die in der Lage sind, sowohl die USA als auch China zu bedienen, führte der Bridgewater-Gründer aus.

Washington und Peking sind in Fragen wie Menschenrechten, Handel sowie dem Wettbewerb um Technologie und Märkte aneinandergeraten. Mit dem Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons über US-Territorium haben die Beziehungen einen neuen Tiefpunkt erreicht.

"Gefährlich nahe am Rande einer militärischen Auseinandersetzung"
Die USA wollen Chinas Zugang zu sensibler Halbleitertechnologie weiter beschränken und üben diesbezüglich auch Druck auf Länder aus, die sie als Verbündete betrachten. Zudem ist die Regierung Biden dabei, die Abhängigkeit der USA von China bei der Warenbeschaffung zu verringern. Dalio hatte Ende vorigen Jahres davor gewarnt, dass sich die beiden Länder "gefährlich nahe am Rande einer militärischen Auseinandersetzung" befänden. "Rand bedeutet nicht, dass wir den Rand überschreiten werden", sagte er. "Hoffentlich gehen wir nicht in den Abgrund."

Die weitaus größere Herausforderung für Amerika allerdings komme von innen, so der prominente Investor. "Die Verschlechterung in Bezug auf Infrastruktur, Bildung, politische Konflikte und Führung" gehörten zu den Symptomen des Niedergangs, ebenso die Opioid-Krise und die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich. (mb/Bloomberg)