Viele Investoren setzen dieser Tage auf Gold, um ihr Portfolio gegen Verluste abzusichern. Das hat den Preis für das Edelmetall auf ein neues Rekordhoch getrieben. Trotzdem sieht Norman Villamin, Chefanlagestratege bei der Schweizer Privatbank Union Bancaire Privée (UBP), die Hausse erst am Anfang. "Anlegern, die an der bisherigen Rally nicht partizipiert haben, dürften sich weiterhin attraktive Gelegenheiten bieten", ist der Vermögensprofi überzeugt.

Dabei sollten sie Investitionen in Goldbarren und -münzen gegenüber goldbesicherten börsengehandelten Indexfonds (ETF) bevorzugen. Ähnliches gilt für Silber. Der Grund: "Da die Nachfrage nach physischem Gold und Silber unter den Anlegern zunimmt, könnten Investoren eines Tages mit der Aussicht konfrontiert werden, dass Finanzgold über ETFs, Terminkontrakte oder Derivate nicht die volle Deckung durch physisches Metall aufweist, wenn die Lieferung erforderlich ist", sagt Villamin.

Schmerzhafte Erkenntnis
Es handle sich dabei zwar um ein sogenanntes "Tail Risk", also ein extrem unwahrscheinliches Ereignis mit enormer Schlagkraft. In turbulenten Börsenzeiten könnte die Erkenntnis, dass die sicheren Positionen im eigenen Portfolio eigentlich ein Kreditrisiko eines Finanzinstituts darstellen, aber besonders schmerzhaft sein, glaubt Villamin. Das gelte umso mehr, als das Metall in vielen Portfolios eigentlich als sicherer Hafen dienen soll. (fp)