Gold geht immer, zumindest denken zahlreiche Privatanleger so. Nach deutlichen Rückgängen im Jahr 2020 ist die Nachfrage 2021 weltweit wieder auf über 4.000 Tonnen gestiegen. Alleine im vierten Quartal lag sie bei 1.148 Tonnen. Das war laut Daten des World Gold Council der höchste Wert seit dem zweiten Quartal 2019 und entspricht einer Zunahme von fast 50 Prozent im Jahresvergleich. Goldbarren und -münzen erreichten gar ein Acht-Jahres-Hoch: Hier stieg die Nachfrage um 31 Prozent auf 1.180 Tonnen.  

Goldbesicherte ETFs verzeichneten zwar leichte Abflüsse. Dennoch machten diese insgesamt 173 Tonnen nur einen Bruchteil der 2.200 Tonnen aus, die Gold-ETFs im Laufe der vergangenen fünf Jahre einsammeln konnten. Ebenso traten die Zentralbanken zum zwölften Jahr in Folge als Nettokäufer von Gold auf. Die Währungshüter bauten ihre Bestände 2021 um 463 Tonnen aus, ein Anstieg um 82 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Der globale Goldbestand der Notenbanken erreichte zusammen sogar ein 30-Jahres-Hoch. Weitere Treiber waren 2021 auch die gestiegene Verbrauchernachfrage, etwa bei Goldschmuck, sowie eine starke Kauflaune im Technologiesektor.  

Nicht Genaues weiß man nicht
"Der Goldpreis dürfte im Jahr 2022 einer ähnlichen Dynamik ausgesetzt sein wie im vergangenen Jahr, mit gegenläufigen Kräften, die seine Entwicklung einerseits unterstützen und andererseits einschränken werden", sagt einigermaßen nebulös Louise Street, immerhin Senior-Analystin für die EMEA-Region beim World Gold Council. Letztendlich werde die Inflationspolitik der Notenbanken ausschlaggebend für die institutionelle wie auch die private Nachfrage sein. (fp)