Mit Blick auf mehrere überraschend hohe Inflationswerte hat US-Notenbankchef Jerome Powell signalisiert, dass die Federal Reserve (Fed) länger mit der Senkung der Leitzinsen warten wird als bisher angenommen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". 

Nach dem raschen Rückgang der Inflation Ende vergangenen Jahres mangele es bei der Eindämmung der Teuerung inzwischen an Fortschritten, erklärte Powell. Aufgrund dieser Tatsache würden die Währungshüter wahrscheinlich länger brauchen, um zu der Überzeugung zu gelangen, dass sich die Inflation in Richtung des Ziels von zwei Prozent bewegt. 

Noch keine Zuversicht
Wenn der Preisdruck bestehen bleibe, könne die Fed die Zinsen "so lange wie nötig" stabil halten, so Powell. "Die jüngsten Daten haben uns eindeutig keine größere Zuversicht gegeben und deuten stattdessen darauf hin, dass es wahrscheinlich länger als erwartet dauern wird, dieses Vertrauen zu erlangen", sagte er "Bloomberg" zufolge am Dienstag (16.4.) bei einer Podiumsdiskussion mit dem Gouverneur der kanadischen Notenbank, Tiff Macklem, in Washington.

"Angesichts der Stärke des Arbeitsmarktes und der bisherigen Fortschritte bei der Inflation ist es angemessen, der restriktiven Geldpolitik mehr Zeit zum Wirken zu geben und uns von den Daten und den sich entwickelnden Aussichten leiten zu lassen", erklärte Powell. Die Renditen von US-Staatsanleihen kletterten angesichts der Aussagen auf neue Höchststände für 2024. Zweijährige Treasuries rentierten kurzzeitig oberhalb der Marke von fünf Prozent und damit so hoch wie seit November vergangenen Jahres nicht mehr. (am/Bloomberg)