Um seinen antizyklischen Investmentansatz zu erklären, verweist Fidecum-Portfoliomanager Hans Peter Schupp gerne auf einen Ökonomen des 20. Jahrhunderts. John Kenneth Galbraith verglich die Aktienmärkte mit einem umlaufenden Aufzug: "Die Börse ist ein Paternoster: Es ist ungefährlich, durch den Keller zu fahren. Man muss nur die Nerven behalten." Dem schließt sich der Fidecum-Experte an: "Diese Analogie erklärt perfekt unseren Investmentansatz", so Schupp. 

In seiner Strategie konzentriert er sich darauf, mit einem Contrarian-Ansatz die Aktien zu kaufen, die andere meiden. Und zwar idealerweise dann, wenn eine Kehrtwende bei den Kursen absehbar ist. Als Beispiel einer typischen Paternoster-Aktie nennt Schupp Euronav, ein belgisches Schifffahrtsunternehmen, welches sich auf Öltanker spezialisiert hat.

Investieren im Schweinezyklus
Die Charterraten variieren laut Schupp stark und rein angebotsabhängig. Er erklärt: "Sind viele Tanker aktiv, sinken die Charterraten." Aufgrund des Überangebots und angesichts der niedrigen Frachtraten gebe es dann kaum mehr neue Aufträge für die Werften, um neue Tanker zu bauen. Werden dann veraltete Schiffe außer Dienst gestellt, kommt es zu einer Knappheit an Öltankern und die Auftragsvergabe an die Werften steigt. Ein typischer Schweinezkylus.

In Aktien wie die des belgischen Tankerherstellers hat er teils schon mehrfach investiert und seine Bestände wieder aufgelöst – jeweils gegen den Trend. Aus der antizyklischen Perspektive betrachtet wird eben jede Krise auch zur Chance. (jh)