In Phasen der Unsicherheit und Ungewissheit stellt Gold für zahlreiche Investoren das warme Kopfkissen dar. Das Edelmetall konnte in Euro denominiert in diesem Jahr 5,5 Prozent an Wert hinzugewinnen – das entspricht in etwa dem Inflationsausgleich der ersten neun Monate in Deutschland. Zu Beginn des Ukraine-Krieges lag Gold rund 200 Euro beziehungsweise 450 US-Dollar je Unze höher als zuletzt. Diese Phase war durch eine extreme Ungewissheit geprägt – vergleichbar mit den ersten Wochen der Covid-19 Pandemie und während der Finanzkrise. 

Seit den mit Beginn des Ukraine-Krieges ausgeprägten Höchstständen befindet sich Gold in einer Konsolidierungsphase. Der Kapitalmarkt hat die Auswirkungen des Ukraine-Krieges mittlerweile eingepreist, und einige Investoren haben den "sicheren Hafen" Gold trotz historisch hoher Inflationsraten seit April wieder verlassen. Der starke US-Dollar und die vertikal angestiegenen Renditen haben das Edelmetall seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine unter Druck gesetzt. 

Goldpreis "etwa bei 2.500 US-Dollar"
"Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Gold eine durchwachsene Historie als Inflationsschutz aufweist. Das Edelmetall spielt seine Stärke vielmehr während Rezessionen, Finanzmarkt-Instabilität und geopolitischen Krisen aus", schreibt David Wehner, Senior Portfoliomanager bei Do Investment. "Ich gehe mit Blick auf das Jahr 2023 und das erste Halbjahr 2024 von einer Rezession aus und rechne mit neuen Allzeithöchstständen bei Gold, die in etwa bei 2.500 US-Dollar je Unze liegen dürften." Gleichwohl besteht nach Meinung des Experten ein Risiko, dass Gold zunächst seine langfristige Unterstützung im Bereich von 1.450 US-Dollar je Unze testen könnte. (mb)