Derzeit sprechen laut Mohammed Kazmi, leitender Portfoliomanager bei Union Bancaire Privée (UBP), mehrere Gründe für den Einstieg in globale Hochzinsanleihen. Dazu zählt auch die Geldpolitik: Die geänderte Rhetorik der Notenbanken weist seiner Meinung nach darauf hin, dass der Zinserhöhungszyklus beendet ist. Zugleich hätten Investoren seit der Pandemie mehr als zwei Billionen US-Dollar im US-Geldmarkt geparkt.

Hochzinsanleihen als attraktives Ziel
Angesichts der guten technischen Rahmenbedingungen und der Bewertungen in den Anleihemärkten geht er davon aus, dass Anleger diese Gelder umschichten werden. Unter anderem in Hochzinsanleihen. Diese gelten zwar als riskant, und gerade in Zeiten schwacher Wirtschaft nehmen die Zahlungsausfälle zu. Doch Kazmi ist überzeugt: "Mit rund elf Prozent Rendite werden Investoren im aktuellen Umfeld sehr gut für die zugrunde liegenden Risiken kompensiert." Damit können Anleger seiner Meinung nach nicht nur einen Renditeaufschlag von sechs Prozent gegenüber dem Geldmarkt erwarten. Sie könnten auch eine deutlich höhere Rendite erzielen, als globale Hochzinsanleihen oder US-Aktien im langjährigen Jahresdurchschnitt erwirtschaftet haben. 

Der UBP-Portfoliomanager rechnet damit, dass viele Investoren erst im kommenden Jahr Gelder im größeren Stil umschichten. Er schließt aber nicht aus, dass es bereits vorher zu einer Jahresendrally kommen könnte. "Die geänderte Kommunikation der Notenbanken und der Desinflationstrend könnten dazu führen, dass Investoren bereits früher ihre Anlagen umschichten." Das schafft laut Kazmi Vorteile für "First Mover". (jh)