Passive Anlagen haben in den vergangenen Jahren Marktanteile gewonnen. Doch in einer neuen Ära geopolitischer Unsicherheit und rasanten technologischen Wandels könnte es für Anleger besonders lohnend sein, die Aktiengewinner von den Verlierern zu unterscheiden. Das glaubt jedenfalls Flavio Cereda, Portfoliomanager und Experte für Luxusaktien bei GAM Investments.

"The Winner takes it all"
Gerade im Luxussektor kann das Leistungsgefälle zwischen Gewinnern und Verlierern laut Cereda erheblich sein – nach dem Motto "The Winner Takes It All". Der Fondsmanager sagt: "Im Jahr 2024 war der Unterschied bisher beträchtlich." Um die Rendite zu maximieren, reiche es nicht aus, in den breit gefassten Luxussektor zu investieren.

In Anbetracht der dramatischen Leistungsunterschiede zwischen erfolgreichen und angeschlagenen Marken sei ein aktives Management – basierend auf der Fundamentalanalyse und einem tiefen Verständnis aller Aspekte des Luxussektors – unerlässlich, um die Gewinner herauszufiltern. "Und in diesem Segment können sich die Positionen von Gewinnern und Verlierern innerhalb von Wochen und Monaten deutlich verändern", so Cereda.

Vorteile für aktives Management
Ein umfassendes Research, einschließlich der Nutzung von Branchenkontakten, verschaffe einen klaren Wettbewerbsvorteil. Er sagt: "Wenn wir uns zutrauen, von der bequemen Konsensmeinung der Analysten abzuweichen, können wir aus der Streuung der Performance innerhalb des Sektors echten Nutzen ziehen."

Er sieht dabei deutliche Vorteile für aktives Management, welche die Kostenersparnis passiver Strategien leicht aufwiegen könnten. Etwa den größeren Handlungsspielraum aktiver Manager: "Unterbewertete Aktien zu identifizieren und zu kaufen, anstatt sich nur an einer Benchmark zu orientieren, kann zu einer Outperformance führen, die sich über mehrere Jahre hinweg summieren kann", so Cereda. Dazu komme die Research-Leistung und die Flexibilität, Strategien an veränderte Umstände anzupassen und Marktchancen zu nutzen. (jh)