Sollte Indiens Premierminister Narendra Modi mittelfristig seinen Kurs fortsetzen können, werden Indiens Wirtschaft und die Unternehmen davon profitieren, was sich auch durch höhere Kurse an der Börse niederschlagen dürfte. Zu dieser Einschätzung kommt Klaus Martini, Geschäftsführer der Investmentgesellschaft Plückthun Asset Management. Zwar sei die Anfangseuphorie über Modis Wahl inzwischen der Einsicht gewichen, dass nachhaltige Änderungen Zeit brauchen. So vielfältig wie das Land selbst seien auch Indiens Probleme. "Aber Indiens Potenzial für die Zukunft ist gigantisch", ist Martini überzeugt. 

In den Jahren vor der Regierung Modis habe Indien deutlich an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Inzwischen habe der Premierminister viele Initiativen auf den Weg gebracht: So habe Modi die Budgetdisziplin gelockert sowie Steuerreformen wie etwa die Absenkung des Unternehmenssteuersatzes von 30 auf 25 Prozent in den nächsten vier Jahren auf den Weg gebracht. Zudem solle die Einführung einer nationalen Umsatzsteuer im Frühjahr 2016 die Wirtschaft ankurbeln. 

Digitale Transformation 
Wichtig für die Zukunft Indiens seien auch Modis Initiativen zur digitalen Transformation, so Martini. Programme wie "Make in India" oder "Digital India" sollten das Land in eine neue digitale Zukunft führen. Ähnlich wie in China entstünden derzeit auch in Indien millionenfach Unternehmen, die in erster Linie im Dienstleistungsbereich digitale Lösungen anbieten. Die ersten Erfolge von Modis Anstrengungen seien sichtbar, sagt Martini: Das Programm "Make in India" habe dazu geführt, dass im Jahr 2015 mehr ausländische Direktinvestitionen nach Indien flossen als nach China beziehungsweise in die USA. (fp)