Die Pictet-Gruppe startet mit der Studie "Megatrending: Opportunities Ahead" eine jährliche Publikationsreihe, die sich detailliert mit der Transformation von Megatrends in Anlageideen beschäftigt. Dies teilt das Unternehmen mit. Anleger sollen damit eine Orientierung für ihre Investitionsentscheidungen erhalten. Unternehmen und Projekte, die Potenzial für positive gesellschaftliche Veränderungen haben, sollen bei ihrer Suche nach Kapital eine Plattform bekommen.

Gemeinsam mit dem Copenhagen Institute for Futures Studies hat Pictet insgesamt 21 Megatrends identifiziert, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten die Art und Weise bestimmen werden, wie Menschen leben und handeln und wie Regierungen sowie Unternehmen agieren. Die nun erschienene erste Studie der Reihe widmet sich den drei Megatrends Ressourcenknappheit, (De-)Globalisierung und Dienstleistungswirtschaft. Sie befasst sich mit Ursprüngen der Trends, ihrem aktuellen Stand und Investitionsgelegenheiten, die diese bieten. 

Investieren gegen Ressourcenknappheit
Ein Beispiel aus der Studie zeigt, worum es beim Megatrend Ressourcenknappheit geht und wie Investoren sich diese Entwicklung zunutze machen können: Weltweit sinken kontinuierlich die verfügbaren Süßwasserressourcen pro Kopf. Erfreulicherweise hat sich die Zahl der Patente im Bereich Wasseraufbereitung und -management seit dem Jahr 2000 annähernd verdoppelt. Über Unternehmen wie Xylem in den USA, die Technologie zur Ortung von Leckagen entwickeln, können Anleger der Untersuchung zufolge an diesem Megatrend partizipieren.

Dies kann auch im Bereich der (De-)Globalisierung funktionieren. So setzt sich bei Unternehmen die Erkenntnis durch, dass es riskant ist, sich auf Lieferungen von Ländern zu verlassen, deren Verhältnis zum eigenen Heimatland zunehmend bröckelt. Die aktuelle Abkehr von China kommt den südostasiatischen Nachbarstaaten des Landes zugute. Einige US-Unternehmen haben ihre Produktion zwar noch nicht vollständig rückverlagert, entscheiden sich aber gegen einen Verbleib in China. Apple ist ein gutes Beispiel hierfür, indem das Unternehmen seine iPad-Produktion nach Vietnam verlegt hat.

Chancen in den Entwicklungsländern
Die Dienstleistungswirtschaft wiederum wird nach Auffassung der Studienautoren weiter an Bedeutung gewinnen. Dies gelte vor allem für die Entwicklungsländer. Waren 1991 noch 35 Prozent aller Erwerbstätigen in Ländern mit mittlerem Einkommensniveau im Dienstleistungssektor beschäftigt, waren es 2019 mit 52 Prozent fast doppelt so viele. In einkommensstarken Ländern stieg dieser Anteil im selben Zeitraum von 64 Prozent auf 74 Prozent. 

Wenn es den Entwicklungsländern gelingt, auf diesen Zug aufzuspringen und sich so mit der globalen Wirtschaft zu vernetzen, bleibt ihnen die kapital- und ressourcenintensive Phase der Industrialisierung womöglich erspart. Auch von dieser Entwicklung könnten Anleger profitieren. (am)