Entgegen der landläufigen Meinung lohnt sich die Anlage in einen aktiv gemanagten Fonds mehr als ein Investment in einen ETF, erklärt Peter Huber, Fondsmanager und Vorstand von Star Capital. Zuletzt schlug eine Studie der Ratinggesellschaft Standard & Poor’s hohe Wellen, laut der nur jeder fünfte Fondsmanager dauerhaft Anlageergebnisse erzielt, die den Vergleichsindex übertreffen.

Wirtschaftsnobelpreisträger Eugene Fama hatte bereits im Jahr 2013 erklärt, nur durch viel Glück sei es möglich, den Markt zu schlagen. Kommentatoren schlussfolgern aus solchen Erkenntnissen, dass ein Investment in ETF empfehlenswerter sei die Anlage in einen aktiv gemanagten Fonds.

Reale ETF-Renditen viel niedriger
Huber hält dagegen. Man solle sich einmal anschauen, was institutionelle und private Anleger mit ihrem Engagement in ETF eigentlich verdienen, rät er. Dies lasse sich anhand der Mittelzu- und -abflüsse ganz einfach ermitteln – und eine Untersuchung des ETF-Anbieters Vanguard für die Jahre 2004 bis 2008 komme zu einem erstaunlich anderslautenden Ergebnis: "Die Anleger kommen nur auf einen Bruchteil der Rendite, die der jeweilige ETF einfährt", sagt Huber. Offensichtlich kauften und verkauften die Investoren ihre Anteile zu extrem ungünstigen Zeitpunkten.

Pro-Zyklik sorgt für schlechte Ergebnisse
Grund für diese schlechten Ergebnisse sei die Risikoaversion der Anleger: "Offensichtlich kauft das Gros von ihnen dann Aktien, wenn es sich sicher fühlt, dass es weiter nach oben geht", sagt Huber. Das sei meistens dann der Fall, wenn die Aktienmärkte ohnehin schon in einem stabilen Aufwärtstrend seien. Dabei sei es viel sinnvoller, dann in Aktien einzusteigen, wenn Krisen und Rezessionsszenarien eigentlich dagegen sprächen, erklärt der Fondsmanager. Wenn ein Anleger langfristig von Schwankungen profitieren wolle, solle er sich also keine passiven ETF kaufen, sondern einen antizyklisch operierenden vermögensverwaltenden Fonds. (fp)