Anleihen sind viel zu hoch bewertet, Aktien viel zu tief. So beschreibt Peter E. Huber, Gründer und Fondsmanager des Vermögensverwalters Starcapital, die derzeitige Situation an den globalen Aktienmärkten. Die Bewertung von Aktien und Anleihen stehen in einem direkten Zusammenhang.  Die Unterschiede werden sich deshalb auf längere Sicht ausgleichen, sagt Huber – entweder durch steigende Aktien- oder fallende Anleihekurse, oder einer Kombination aus beidem.

Die Bewertungen an den Aktienmärkte hängen von der Entwicklung der Unternehmensgewinne und den langfristigen Zinsen ab. Während Demografie und technologischer Fortschritt die Unternehmensgewinne weiter befeuern dürften, bahnt sich bei den Zinsen ein Paradigmenwechsel an. "Die Vergangenheit hat gezeigt, dass nicht Altersschwäche, sondern eine restriktive Notenbankpolitik oftmals die Ursache für das Ende eines Aktienaufschwungs war", sagt Huber.

Aktien haben noch Luft nach oben
Die Durchschnittsrendite für zehnjährige Bonds wird sich wegen der hohen Staatsverschuldung von sechs auf drei Prozent verringern, prognostiziert Huber. Das hätte zur Folge, dass das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Aktien von durchschnittlich 16 bis 17 auf 33 steigen wird. "Im Vergleich zu gegenwärtigen Niveaus ist also durchaus noch Luft nach oben", sagt Huber. Er rechnet außerdem mit einer Rückkehr der Inflation. Als Grund dafür nennt der Starmanager die aktuelle Notenbankpolitik, die Folgen der Globalisierung sowie die Lohn- und Kreditentwicklung. (fp)