Penny Stocks sind Aktien mit einem Kurswert von weniger als einem Euro oder im US-amerikanischen Börsenhandel von unter fünf US-Dollar. In einschlägigen Foren und Social-Media-Kanälen werden solche Billigaktien gerne weiterempfohlen, im vergangenen Jahr haben sie einen Boom erlebt. Für unerfahrene Anleger sind Penny Stocks verlockend, denn sie können sich für überschaubare Summen auf einen Schlag große Stückzahlen leisten, erklärt Markus Richert, Vermögensverwalter bei der Kölner Vermögensverwaltung Portfolio Concept. Doch die Gefahr, die damit verknüpften Wagnisse zu unterschätzen, ist groß, warnt der Experte. Es ist aus seiner Sicht eine Illusion, dass man bei Penny Stocks mit kleinem Einsatz sicher große Gewinne erzielt. Richert betont, dass Penny Stocks nur für erfahrene Anleger geeignet sind. 

Bei den extrem geringen Kursen unterschätzen Anleger das Risiko, sagt Richert, weil die vermeintlichen Chancen so groß sind: Die Aktie des Babyausstatters Windeln.de erreichte im vergangenen Jahr beispielsweise ein kurzzeitiges Kursplus von knapp 900 Prozent. Ihr Preis sprang innerhalb weniger Tage von etwa 70 Cent bis auf knapp 7 Euro. Doch bei solch plötzlichen Anstiegen, in der Chartanalyse "Fahnenstangen" genannt, ist Richert zufolge große Vorsicht angebracht. Denn oft verleiten Hypes auf Social Media dann mehr und mehr Anleger, in die Aktie zu investieren. "Vor allem Börsenneulinge werden durch ein solches Kursmuster angelockt", sagt der Experte. Für Profis ist die Fahnenstange dagegen ein untrügliches Zeichen einer Übertreibungsphase und ein eindeutiges Warnsignal.  

Vorsicht vor Kursschwankungen und Gebühren
Durch das geringe Handelsvolumen ist die Volatilität, also die Spannbreite von Penny Stocks überdurchschnittlich hoch. "Sinkt eine Aktie, die für 50 Cent gekauft wurde, nur um fünf Cent, bedeutet das schon einen Kursverlust von zehn Prozent", erklärt Experte Richert. Nicht ohne Grund haben viele Börsenbetreiber Penny Stocks aus dem regulierten Handel genommen, um die Qualität des Marktplatzes sicherzustellen, Richert warnt zusätzlich davor, die Gebühren, die bei einem Handel mit Penny Stocks anfallen, zu unterschätzen. Sie sind in Bezug auf den Kurswert nämlich vergleichsweise hoch. (fp)