"Im Vorfeld der heutigen Veröffentlichung des CPI und der Reallöhne hat das Bureau of Labor Statistics versehentlich eine Untergruppe von Dateien auf die Website geladen, etwa 30 Minuten vor der Veröffentlichung", teilte die Behörde am Mittwochabend (15.5.) auf ihrer Webseite mit. Dass die verfrühte Vorlage der Zahlen die Märkte bewegt hätte, lässt sich bislang nicht erkennen. Dennoch dürfte der Vorfall zu eingehenden Untersuchungen zur Arbeitsweise der Behörde führen.

Das BLS legt seinen monatlichen Bericht zur Entwicklung der Verbraucherpreise normalerweise um 14:30 Uhr mitteleuropäischer Zeit vor. Die Bekanntgabe der Zahlen unterliegt strengen Protokollen, die eine vorzeitige Veröffentlichung verhindern sollen. 

Unmittelbar nachdem Medien wie "Bloomberg News" die offiziellen Inflationsdaten um 14:30 Uhr gemeldet hatten, stiegen die US-Aktienindex-Futures sprunghaft an und die Renditen von Staatsanleihen fielen. Das Börsenbarometer S&P 500 beendete den Tag auf einem Allzeithoch. In der halben Stunde zwischen der vorzeitigen und der planmäßigen Veröffentlichung der Daten kam es zu keinen starken Bewegungen.

"Ich vermute, dass der Markt im Großen und Ganzen nicht auf diese frühe Veröffentlichung reagiert hat", sagte Mingze Wu, Devisenhändler bei StoneX Financial in Singapur. 30 Minuten seien für Händler eine "sehr lange" Zeit, um auf eine frühe Datenveröffentlichung zu reagieren, wenn sie davon Kenntnis erlangen. (mb/Bloomberg)